Der BDG hat einen neuen Vorstand

Hier finden Sie eine Vorstellung der neuen Vorstandsmitglieder des BDG, der in der Mitgliederversammlung am 30. April gewählt wurde. Wir beginnen mit der neuen Präsidentin und dem neuen Vizepräsidenten.


Präsidentin: KS Prof. Brigitte Geller

Seit dem Studium Neugier auf Wissenschaft, Forschung und Lehre von Gesang

Aufgewachsen in der Schweiz. Studium an der Musikhochschule Basel mit Abschluss als Soloflötistin sowie als Opern- und Konzertsängerin, jeweils einschließlich der pädagogischen Ausbildung. Danach Weiterbildung im Internationalen Opernstudio Zürich mit Abschluss.

Ab 1992 Solistin im Ensemble, zunächst im Theater der Stadt Heidelberg bis 1997 und dann in der Komischen Oper Berlin bis 2017. Danach vorrangig freiberuflich tätig.

2012 Ernennung zur Berliner Kammersängerin. In der Gesangslehre aktiv seit 2012 in verschiedenen Institutionen einschließlich Universität der Künste Berlin, Hochschule Luzern, Bruckner Universität Linz, Austrian Masterclasses. Seit 2020 Professorin für Gesang (W3) an der Hochschule für Musik in Nürnberg.

 

Zuständigkeiten im BDG

  • Leitung Vorstandsarbeit
  • Kongressplanung
  • Kooperationen
  • Offizielle Schreiben

Ziele als Präsidentin

Der BDG hat seit der Gründung am 16. April 1988 in Detmold sehr viel erreicht und kann und wird noch mehr erreichen. Ich will mich dafür einsetzen, dass wir weiterhin das breite Feld der Gesangslehre kritisch, aber auch selbstkritisch diskutieren, dass wir bei der wissenschaftlichen Beschreibung und Erforschung des Singens auch die Erkenntnisse von Nachbardisziplinen wie Psychologie, Medizin und Sport integrierend nutzen und dass wir in Kooperation mit Interessenvertretungen aus anderen Ländern die gesellschaftlichen und politischen und auch ökonomischen Rahmenbedingungen der Gesangspädagogik verbessern. Das Ziel ist, dass die gesangspädagogischen Berufe die Anerkennung erhalten, die sie verdienen.

www.Brigitte-Geller.de

www.Hfm-nuernberg.de

www.BDG-online.org


Vizepräsident: Michael Müller-Kasztelan

Künstlerisch-pädagogischer Lebenslauf

Ich bin 1981 im Saarland geboren und mache Musik seit ich denken kann. Ich war neben einer Ausbildung zum Hornisten, einem Studium der Schulmusik, des Gesangs und der Orchesterleitung (an der HfM Saar und der Eastman School of Music in New York) immer singend aktiv. In Laien- und Berufschörens sowie mit kleineren solistischen Einlagen im ländlichen Raum.

Seit meinem 15. Lebensjahr interessiere ich mich für Stimmen. Die Liebe dazu weckte mein Einsatz als Extrachorist in den „Meistersingen von Nürnberg“. Ich kam in Kontakt mit den großen, prachtvollen Stimmen von Wagner-Sängern. Dermaßen infiziert kaufte ich haufenweise CDs von Corelli, Gigli, Björling, Melchior und anderen Giganten und stöberte in Gesangslexika und Sängerbiographien.
Seit meinem 25. Lebensjahr sang ich dann selbst professionell auf Bühnen und habe bis heute an die 80 Partien in ca. 800 Vorstellungen verkörpert und gesungen.

Nicht nur dem eigenen Tun und seiner steten Verbesserung galt mein Interesse, sondern auch der gesangtechnischen Vermittlung an andere (und damit ja auch wieder an mich selbst): Wie funktioniert das sängerische Instrument? Welches sind seine anatomischen Voraussetzungen? Wie lässt sich der funktionell korrekte Ton bühnenwirksam veredeln? Wie und was wird im Gesangsunterricht in Deutschland und wie und was in anderen Ländern vermittelt? Wie lassen sich aktuelle neurowissenschaftlche Erkenntnisse für uns als Lehrer*innen nutzbar machen? Welche Mythen und welchen Gesangspädagogensprech gilt es hingegen zu überwinden?
Mit diesen und weiteren Themen beschäftige ich mich bis heute. Habe dazu Literatur in vielen verschiedenen Sprachen gewälzt und mich mit Kolleg*innen aus allen Herren Länder unterhalten.

Den Heiligen Gral habe ich nicht gefunden, dafür aber die Einsicht, dass die gesangspädagogische Arbeit immer wieder neu vom Zentrum unseres Tun – der*dem Lernenden – herausgefordert wird und sich insofern immer wieder neu in Frage stellen lassen darf, um bestmöglich zu dienen.

Biographische Anmerkung 1:
Seit 2009 singe ich als Solist im Festengament am Opernhaus Kiel und darf für Gastengagements an nationalen und internationalen Bühnen ausfliegen. Zudem unterrichte ich Gesang an der Universität Osnabrück, wo ich die Gesangabteilung als Fachleiter führe sowie an der Musikhochschule Lübeck.

Private Anmerkung 2:
An dieser Stelle möchte ich meiner Frau und meinen beiden kleinen Söhnen danken, dass Sie meine Leidenschaft für die menschliche Stimme und das Musiktheater unterstützen.

Motivation für die Arbeit im BDG

Schaut man auf die vergangene Arbeit des BDG Vorstandes, bleiben wenige Wünsche offen. Besonders hervorheben darf ich die AZAV Zulassung des BDG und seiner Lehrgänge GPZ und PPG, die makellose wirtschaftliche Führung des Verbandes und die Vitalisierung der Webseiten des BDG. All das trug und trägt zu einem professionellen Erscheinungsbild bei. Daher gilt mein Dank der Präsidentin AD Marilyn Schmiege und ihrem rührigen Team.

Der BDG besteht jedoch nicht nur aus seinem Vorstand, sondern aus ca. 1300 Mitgliedern. Auch Dank jeder*m einzelnen und ihrer*seiner Farbe präsentiert sich der BDG als starke Stimme für die Stimme in der Gesellschaft. Wir befördern mit unserer täglichen Arbeit den Anklang positiv, den unsere Schüler*innen in der Gesellschaft finden.

Schwerpunkte

  • Einerseits wird mein Schwerpunkt auf der operationalen Vereinsführung liegen, ohne die die institutionelle Gesundheit des BDGs nicht möglich wäre: Intern sollen Interessen, Anregungen, Initiativen aller Mitglieder sollen Gehör finden, gleichberechtigt vertreten und im demokratischen Diskurs gewogen werden. Den BDG und seine Mitglieder weiterhin als ein starkes Bündnis zu formieren und in der Gesellschaft zu vertreten, um auf die Wichtigkeit unserer Arbeit in den Bereichen Stimmtherapie, Stimmbildung, Trans*Voice Stimmarbeit, Crosstraining sowie genreübergreifende künstlerische Arbeit als Weg zur Herzensbildung aufmerksam zu machen, soll auch künftig ganz oben auf der Agenda stehen.
  • Andererseits lassen sich auch neuen Aspekte der Verbandsarbeit finden oder intensivieren:1. Ich stelle mir vor, dass ich eine Brücke zwischen Genres, Schulen und Methoden zu schlagen im Stande bin und somit den kollegialen Austausch zwischen den Pädagog*innen der Klassik und denen der populären Stile intensivieren und Vorurteile abbauen kann.2. In diesem Zuge möchte ich auch den kreativen Zugang zu Gesang aus dem angelsächsischen Raum zur Diskussion stellen: die Beschäftigung mit Musik und Gesang entwächst dort zunehmend einem pädagogischen Konzept, das dem Bereich des singing/songwriting zugewandt ist. So lässt sich auch der zunehmende Erfolg britischer Bands oder Solokünstler erklären: „Singend ein Anliegen zu Gehör zu bringen“.3. Nicht verhehlen möchte ich gleichsam meine Liebe für die klassische Singstimme. Vor allem für die Oper. Daher liegt es nahe, dass ich mich gerne der Fragestellung widmen möchte, wie wir diesen Bereich unserer Ausbildung weiter verbessern können. Da ich in vielen Vorsingen sitzen und mich selbst täglich mit internationalen Kolleg*innen messen lassen muss, sehe ich großes Potenzial für unser Tun, wenn wir bereit sind, weiterhin als Lehrende auch Lernende zu bleiben.

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