Zertifikat Gesangspädagogik der Kinderstimme (GPkidZ)

2025 führt der Bundesverband Deutscher Gesangspädagogen (BDG) zum ersten Mal einen Lehrgang zum Erwerb des „Zertifikat Gesangspädagogik der Kinderstimme“ (GPkidZ) durch. Dabei ist sowohl eine aktive Teilnahme als auch ein Gasthörerstatus möglich.

Zielgruppe und Ziele

Der Lehrgang richtet sich an alle, die in der elementaren oder weiterführenden stimmlich-musikalischen Arbeit mit Kindern tätig sind und für ihre bereits existierende pädagogische Tätigkeit erhöhte Sicherheit durch Fachkompetenz und praxisorientierte Erfahrung gewinnen möchten. Der Lehrgang richtet sich ausdrücklich aber auch an all jene, die sich dorthin neu orientieren wollen. Der Lehrgang steht somit auch Berufsgruppen offen, die das Singen mit Kindern in ihr Berufsfeld integrieren möchten und neben den im GPkidZ vermittelten fachdidaktischen Voraussetzung und Kompetenzen bereit sind, die musiktheoretischen Kenntnisse und Voraussetzungen zu erwerben.

  • Sängerinnen und Sänger während ihrer Karriere oder im Anschluss an diese
  • ambitionierte Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger, z.B. wenn sie die ihre Ausbildung ausschließlich durch privaten Gesangsunterricht erworben haben
  • Berufstätige in Schul- und Kirchenmusik
  • Ensemble- und Chorleiterinnen bzw. -leiter
  • pädagogisches Personal in KiTa und Grundschule, Grundschullehrerinnen und -lehrer
  • Musikschullehrerinnen und -lehrer
  • Therapeutische Fachkräfte (z.B. in Ergotherapie, Logopädie oder anderen Formen der Stimmtherapie)

Die Ausbildung soll Sie in die Lage versetzen, einen zeitgemäßen, qualifizierten, schülergerechten Unterricht zu erteilen, der auf fundierten pädagogischen, entwicklungspsychologischen, stimmphysiologischen und gesangswissenschaftlichen Kenntnissen basiert.

Die Inhalte der Ausbildung orientieren sich an den gesangspädagogischen Lehrprogrammen der Hochschulen. Die Ausbildung ersetzt jedoch kein akademisches Studium im Fach Chorleitung/Gesangspädagogik; das GPkidZ ist folglich keine berufliche Qualifikation im Sinne eines Hochschulabschlusses.

Voraussetzungen

1. Zwischen den Lehrgangswochenenden sollen die eigenen Lehrversuche jeweils per Video dokumentiert werden: die Ergebnisse werden später im Plenum gemeinsam mit den unterschiedlichen Dozenten für Chorpädagogik und Gesangsmethodik analysiert und im folgenden Seminarwochenende besprochen.

Dafür ist es zwingend erforderlich, dass alle Teilnehmenden aktuell bereits die regelmäßige Arbeit mit Kinderstimmen vorweisen können – ersatzweise muss im Vorfeld eine eigene kleine Singgruppe gebildet werden. In beiden Fällen sollen Teilnehmenden mit dieser Gruppe über die gesamte Laufzeit des Lehrgangs hinweg zusammenarbeiten.

Hier werden nach konkreter Einweisung in die Methodik Kriterien erstellt, die die Teilnehmer als Anleiterinnen und Anleiter ihrer Ensembles erproben sollen. Dokumente zur rechtlichen Absicherung der Aufzeichnung (wie z.B. die Einverständniserklärung der Eltern) werden bereitgestellt: die Dokumentation wird ausdrücklich nur intern zu Unterrichtszwecken genutzt und datenschutzkonform nach den Zertifizierungsprüfungen vernichtet.

Im Einzelnen werden die Bedingungen für die Dokumentation der eigenen Praxisarbeit im Verlauf des ersten Wochenendes kommuniziert: die Aufnahmen müssen jeweils fristgerecht vor dem Folgetermin (Wochenenden 2-4 sowie vor dem Prüfungswochenende) bei dem:der Beauftragten für das GPkidZ eingereicht werden und sind verpflichtend zu erbringen. Der Nachweis des Eingangs zählt zu den Zulassungsvoraussetzungen zur Prüfung.

2. Die stimmliche und künstlerische Disposition der Teilnehmenden muss eine „geeignete“ Vorbildfunktion abgeben können. Bei Bewerbern und Bewerberinnen ohne graduiertes Gesangsstudium wird die sängerische Qualifikation durch ein Eingangsgespräch festgestellt. Für das Eingangsgespräch sind vorzubereiten:

  • ein unbegleitet zu singendes Volkslied oder ein Kinderlied
  • ein kurzer Sprechtext

Ein auswendiger Vortrag ist erwünscht!

Grundlagen in gesangspraktischem Klavierspiel sind für die Erteilung von Gesangsunterricht und stimmlicher Anleitung von Kindern erforderlich. Die Fähigkeiten im Klavierspiel sollten das Vorspielen und Begleiten von Stimmbildungsübungen sowie einfachen Volks- und Kinderliedern ermöglichen. Wer über solche Kenntnisse und Fähigkeiten bisher nicht oder nicht ausreichend verfügt, dem wird eine entsprechende Weiterbildung im Vorfeld bzw. in der Nachbereitung dringend empfohlen. Diese Ausbildung kann im Rahmen des GPKidZ nicht erfolgen. Gleiches gilt für die dirigentische Schlagtechnik, die unter anderem Gegenstand der chorpädagogischen Lehrveranstaltungen ist und innerhalb des Lehrgangs nur in Ansätzen vermittelt werden kann.

Für die passive Teilnahme als Gast sind keine besonderen Voraussetzungen zu erfüllen.

Ausbildung

Die Ausbildung umfasst vier Wochenenden mit Vorlesungen, Unterrichtsseminaren, lehrpraktischen Übungen und fachlichem Austausch. Zur Ausbildung gehören außerdem Selbstlerneinheiten sowie die Erstellung und Analyse kurzer Videosequenzen, die von den Dozierenden vorgegeben und mit einem kurzen Fragekatalog versehen werden, der zu beantworten ist und dadurch als Nachweis für die Absolvierung der Aufgabe dient.

Inhalte

Grundlagen und Praxis des Singens mit Kindern

  • Didaktik und Methodik des Singens mit Kindern
  • pädagogische, psychologische, akustische und phonetische Aspekte des Singens mit Kindern
  • Anlassbezogene Aufführungsliteratur
  • Durchführung, Analyse und Reflexion praktischer Unterrichtseiheiten
  • Lehrpraxis der Kinderstimme in den Populären Stilen
  • Praxis der Stimmanalyse
  • Praxis der Kinderstimmbildung
  • Begleitinstrumentarium

Grundlagen der Gesangspädagogik

  • Didaktik und Methodik der Kinderstimmbildung
  • Physiologie der Stimme und des Gehörs
  • Individuelle Stimmfeldmessung und Stimmberatung
  • Entwicklung von Kriterien zur Dokumentation und Evaluation der stimmpädagogischen Maßnahmen

Selbstlerneinheiten

  • Studium der Fachliteratur
  • Erstellung eines Übungskataloges
  • Leitung oder Gründung und Leitung einer singenden Kindergruppe
  • Kontinuierliche kinderstimmenspezifische gesangspädagogische Arbeit – vor allem singende Kindergruppe – (min. 4 Videoanalysen) und schriftlicher Entwicklungsbericht über diese Arbeit
  • Kinderschutzkonzepte

Abschlussprüfung

  • Lehrpraxis: Simulation eines Probenablaufes mit Unterstützung der Teilnehmendenrunde hinsichtlich Singen in der Gruppe sowie einer Stimmbildungsübungseinheit
  • Prüfung in Stimmphysiologie
  • Prüfung in Didaktik und Methodik

Zertifizierung für BDG-Mitglieder

Aktive Teilnahme am GPkidZ wird durch den BDG mit 105 Fortbildungspunkten zertifiziert (pro Wochenende mit 25 FP und inkl. Workshop zu Kinderschutzkonzepten mit 5 FP).

Einzelne Wochenenden werden für passiv Teilnehmende mit 20 Fortbildungspunkten zertifiziert (ganzer Lehrgang passiv: 80 FP). Die Fortbildungspunkte können für GPkidZ-Absolventen, die im selben Jahr BDG-Mitglied werden, angerechnet werden.

 

Interessenten für die Teilnahme am GPkidZ im Jahrgang 2025/26 bitten wir, über Kontakt zu der Lehrgangsbeauftragten aufzunehmen – Sie werden zeitnah über die Neuausschreibung informiert.

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