Das GPZ ist ein fest etablierter Lehrgang des BDG zur Erlangung gesangspädagogischer Kompetenzen. An vier intensiven Wochenenden vermittelt ein hochkarätiges Dozententeam Stimmphysiologie, Methodik und Didaktik für eine qualifizierte Tätigkeit in der Gesangspädagogik.
Die Weiterbildung findet jedes Jahr einmal statt und kann berufsbegleitend absolviert werden. Sie richtet sich an professionelle Sänger:innen, die neben der Bühnentätigkeit das Unterrichten als zusätzliches Standbein aufbauen wollen. Ebenso können hier aber auch interessierte Laien oder bereits gesangspädagogisch oder in der Chorleitung tätige Menschen, ihr Know-How auffrischen. Für eine Teilnahme ist keine Mitgliedschaft im BDG erforderlich.
Bei vorhandenen Voraussetzungen für eine Förderung erhalten Sie einen Bildungsgutschein durch die Arbeitsagentur.
Zur KursNet Seite für das GPZ bei der Bundesagentur für Arbeit
INHALTE
Das „Gesangspädagogische Zertifikat“ ist ein berufsbegleitender Lehrgang, der seit 2007 mit inzwischen über 230 Absolvent:innen deutschlandweit und auch bei den europäischen Nachbarn zunehmend an Bedeutung gewinnt. Er begrenzt sich auf vier Wochenenden und eine Prüfungswochenende, die innerhalb eines Jahres stattfinden. Hinzu kommen Hospitationen bei erfahrenen Lehrpersönlichkeiten.
Interessenten, die für den Lehrgang einen Bildungsgutschein bzw. Fördermittel beantragen möchten, setzen sich bitte direkt mit der BfA und den regionalen Jobcentern in Verbindung.
Zielgruppe
Dieser Lehrgang richtet sich an alle, die eine pädagogische Tätigkeit anstreben oder eine für ihre bereits existierende pädagogische Tätigkeit erhöhte Sicherheit durch Fachkompetenz und praxisorientierte Erfahrung gewinnen möchten:
- Sänger:innen die während ihrer Karriere oder im Anschluss an diese gesangspädagogische Zusatzqualifikationen erwerben möchten
- Ambitionierte Quereinsteiger, z. B. Sänger:innen, die ihre Ausbildung ausschließlich durch privaten Gesangsunterricht erworben haben
- Schul- und Kirchenmusiker:innen
- Ensemble- und Chorleiter:innen
Gasthörerschaft für einzelne Wochenenden ist möglich.
Alle Interessenten, insbesondere BDG-MitgIieder, sind herzlich willkommen!
Alle aktuellen GPZ-Wochenenden finden Sie in unserer Veranstaltungsliste.
Zertifizierung für BDG-Mitglieder
Aktive Teilnahme am GPZ wird durch den BDG mit 96 Fortbildungspunkten zertifiziert (pro Wochenende 24 FP). Einzelne Wochenenden werden für Passivteilnehmer mit 18 Fortbildungspunkten zertifiziert (ganzer Lehrgang passiv: 72 FP). Die Fortbildungspunkte können für GPZ-AbsoIventen, die im selben Jahr BDG-MitgIieder werden, angerechnet werden.
Themen
Ein Lehrgang zur Vermittlung gesangspädagogischer und stimmphysiologischer Kompetenzen für den klassischen Gesang
Grundlagen der Gesangspädagogik (58 UE)
- Didaktik und Methodik des Gesangsunterrichts
- Stimmphysiologie und Gesangsphoniatrie Pädagogische, psychologische, akustische und phonetische Aspekte der Gesangspädagogik
Praxis des Gesangsunterrichtes (47 UE)
- Praxis der Stimmanalyse
- Praxis der Stimmbildung
- Lehrpraxis mit Probanden
Selbstlerneinheiten (80 UE)
- Studium der Fachliteratur
- Erstellung eines Ubungskatalogs
- 10 Hospitationen mit Protokollen
- Kontinuierliche gesangspädagogische Arbeit (mindestens 10 UE) und schriftlicher Entwicklungsbericht über diese Arbeit
Abschlussprüfung
- Lehrproben
- Prüfung in Stimmphysiologie
- Prüfung in Didaktik und Methodik
- Hospitationsprotokolle
- Entwicklungsprotokoll einer Stimme im Unterricht
Abschluss mit Zertifikat
Das GPZ wird nach erfolgreichem Bestehen einer zweistündigen Prüfung mit einem Zertifikat abgeschlossen. Geprüft werden die Fächer Stimmphysiologie sowie Methodik/Didaktik und auch das praktische Unterrichten in zwei Lehrproben (Je eine Prüfung für das Unterrichten einer Männer- und einer Frauenstimme).
Veranstaltungsort
Landesmusikakademie Hessen
Gräfin-Anna-Str. 4
36110 Schlitz
www.lmah.de
Kosten (2024/2025)
Aktivteilnahme: 2659 Euro (inkl. Kost und Logis)
Passivteilnahme pro Wochenende: 552 Euro (Inkl. Kost und Logis)
GPZ-LEHRKRÄFTE
Folgende renommierte feste Dozentinnen und Dozententeilen ebenso ihr fundiertes Wissen mit den Teilnehmenden wie auch weitere „Schlaglicht“- Dozentinnen und Dozenten, die an einzelnen Wochenenden zum Einsatz kommen, wie bspw. Eleanor Forbes für die Pädagogik populärer Stile mit Estill Voice Training oder Bettina Kerth für das Thema Selbstständigkeit.
Prof. Dr. med. P. Caffier (Angewandte Stimmphysiologie und Gesangsphoniatrie)
Philipp Caffier war Mitglied des Rundfunk-Kinderchores Berlin und besuchte die Spezialschule für Musik „Georg-Friedrich-Händel“ in Berlin, bevor er von 1995 bis 2002 an der Humboldt-Universität zu Berlin Humanmedizin studierte. 2003 promovierte er mit einer experimentellen physiologischen Arbeit.
Seit 2003 ist er als Arzt an der Charité – Universitätsmedizin Berlin beschäftigt. Von 2003 bis 2008 war er Assistenzarzt an der Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. Im Jahr 2008 erhielt er die HNO-Facharztanerkennung. Von 2008 bis 2010 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Tinnituszentrums, des Präventionszentrums und des Molekularbiologischen Forschungslabors der Charité. 2010 erhielt er die Anerkennung zur Zusatzbezeichnung Allergologie. Von 2010 bis 2011 absolvierte er eine Weiterbildung zum Medizindidaktiker. 2011 habilitierte er sich für das Fach HNO-Heilkunde und erhielt die Venia legendi. Seit 2011 ist er Verantwortlicher für die Internetrepräsentation der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie (DGPP). Im Jahr 2013 erhielt er die Facharztanerkennung für Phoniatrie und Pädaudiologie. Herausragendes Engagement in klinischer Lehre und wissenschaftlicher Forschung (Karl-Storz-Preis 2013, 2018; Gerhard-Kittel-Medaille 2021), Verdienstmedaille der DGPP (2014).
Seit 2010 ist er an der Klinik für Audiologie und Phoniatrie der Charité in der Diagnostik und Behandlung von Patienten mit Stimmstörungen tätig. Hier liegen zwei seiner Schwerpunkte auf der Phonochirurgie und der Musikermedizin. Seit April 2014 im Vorstand des Bundesverbandes Deutscher Gesangspädagogen als förderndes Mitglied in beratender Funktion.
Prof. Ilse-Christine Otto
Prof. Ilse-Christine Otto Ilse-Christine Otto ist Professorin an der Felix-Mendelssohn-Hochschule für Musik und Theater in Leipzig. Sie ist dort ebenfalls verantwortlich für die gesangpädagogischen Studiengänge. Ihre Gesangsausbildung erhielt Ilse-Christine Otto an der HfM Detmold, der HdK Berlin bei Ingrid Figur und in der Opernklasse der HfMT in Hamburg bei Judith Beckmann.
Nach dem Abschluss folgten solistische Fest- und Gastverträge, wobei sie sich vor allem als Konzertsopranistin einen Namen gemacht hat. Sie war Dozentin für Gesang und Methodik am Hamburger Konservatorium, an der HfMT Hamburg und an der HMT Rostock.
Dem Dozent*innenteam des GPZ gehört sie seit 2015 an.
Prof. Yamina Maamar
Yamina Maamar ist seit 2019 Professorin für Gesang und Lehrpraxis an der Hochschule für Musik Dresden. Vorher langjährige Lehrtätigkeit an der HfM Hannover und bei zahlreichen Meisterkursen im In- und Ausland.
– Gesangsstudium an der HfM Hannover bis 1995,
– Internationales Opernstudio der Bayer. Staatsoper bis 1997,
– Internationale Bühnentätigkeit bis heute mit Partien wie Isolde, Brünnhilde, Aida, Manon Lescaut, Salome u.v.m. Auftritte im Lincoln Center New York, beim International Edinburgh Festival, dem Seoul Arts Center, Apollosaal Staatsoper Berlin, Berliner Dom, Herkulessaal München.
– Dozentin beim GPZ seit 2022
Prof. Hartmut Zabel
Hartmut Zabel wurde in Caputh bei Potsdam geboren; Studium an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden; als Solist an mehreren Theatern in Deutschland sowie als Konzertsänger tätig; frühzeitiges Interesse für Pädagogik und Stimmforschung: „Nur eine gesunde und natürlich klingende Stimme offenbart langfristig sängerische Entwicklungsmöglichkeiten“. Vorlesungsreihe zur Stimmphysiologie in Dresden; Vorlesung im Fach Gesangsmethodik und Lehrpreis; Organisatorische Leitung des Studios für Stimmforschung an der Musikhochschule Dresden.
Seit 1988 Dozent und seit 1998 Professor für Gesang und Musikermedizin.
StudentInnen errangen eine Vielzahl internationaler Preise und erhielten Engagements an renommierten Opernhäusern, u.a. Metropolitan Opera N.Y, Staatsoper Berlin, Semperoper Dresden, Leipziger Opernhaus, etc.
Masterclasses u.a. in den Niederlanden, Schweden, Frankreich, Polen, Deutschland, Rumänien, Spanien, Tschechien, Österreich, Italien.
Umfangreiche Erfahrungen und Erfolge auch in der stimmtherapeutischen Arbeit mit Sängern; Aufbau und Leitung eines Therapiezentrums an der Dresdner Musikhochschule; unzählige Buchrezensionen zu Fragen der Gesangspädagogik und Stimmforschung, Gutachtertätigkeit im nationalen und internationalen Rahmen. Seit 1988 auch Forschungen zu den Themen „Atmung bei Sängern und Bläsern“; „Klangspektren der Sängerstimme“, „Die Frage zu den Registern der Sängerstimme in der Gegenwart“; eine Vielzahl von Vorträgen zu spezifischen Fragestellungen der Sängerstimme, der Stimmtherapie, der Sängerausbildung, der Spezifik zur Countertenor-/Altusausbildung und zu Fragen spezifischer individueller Ausbildungsstrategien in der modernen Gesangspädagogik über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus.
Zu Beginn des Jahres 2022 wurde Prof. Zabel zum Studiendekan der Fachrichtung Gesang gewählt und leitet seither die Geschicke dieses traditionseichen Ausbildungsbereiches in Dresden.
2014 wurde er zum Vizepräsidenten des Bundesverbandes Deutscher Gesangspädagogen (BDG) gewählt und behielt diese Funktion bis 2022 inne. Dabei galt sein Augenmerk u.a. der Repräsentation des BDG nach außen, der Neustrukturierung des Verbandes bis hin zum Berufsverband.
Die Neukonzeption des Gesangspädagogischen Zertifikats aufbauend auf der erfolgreichen Arbeit der Initiatoren wurde abgeschlossen und findet seit 2016 seine Anwendung.
Prof. Timothy Sharp
Timothy Sharp begann mit Gesangsuntericht mit 16 Jahren bei Maria Zahlten-Hall, einer Schülerin von Lotte Lehmann. Er studierte an er der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“, Berlin in der Klasse seiner Mutter, Prof. Norma Sharp. Wichtige Impulse erhielt der Preisträger zahlreicher Wettbewerbe zudem bei Hans Hotter und Dietrich Fischer-Dieskau.
Konzert- und Opernengagements führten ihn unter anderem an die Bayerische Staatsoper München, die Oper Köln, das Staatstheater Nürnberg, die Bühnen Wuppertal, das Nationaltheater Mannheim, das Badische Staatstheater Karlsruhe, das Staatstheater Nürnberg, das Teatro San Carlo in Neapel, das Teatro La Fenice in Venedig und an das Chicago Opera Theater. Höhepunkte seiner Karriere waren Projekte mit Nikolaus Harnoncourt in Wien (Musikverein), Salzburg (Bachfest), Paris (Salle Pleyel), Metz und bei der Styriarte. Einige dieser Konzerte wurden vom Radio aufgezeichnet und im ORF und auf Deutschlandradio Kultur gesendet.
Von 2009-2016 hatte Timothy Sharp einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik und Theater in München. Seit 2016 ist er Professor für Gesang an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Mannheim. Seine ehemaligen Studenten singen an deutschen Theatern oder unterrichten selbst an Universitäten im Ausland.
AUSSCHREIBUNG UND ANMELDUNG
In der aktuellen Ausschreibung finden Sie alle wichtigen Informationen zu Voraussetzungen, Inhalten, Kosten, sowie alle Termine des kommenden Kurses. Bei Problemen und Nachfragen können Sie sich gern weiterhin an wenden.
AKTUELLE TERMINE
Hier finden Sie alle aktuellen Termine für den kommenden Durchgange des GPZ.
Jedes Seminarwochenende dauert von Freitag 13 Uhr bis Sonntag 15 Uhr.
GPZ 2024/2025
- 1. Wochenende: 13.-15. September 2024
- 2. Wochenende: 06.-08. Dezember 2024
- 3. Wochenende: 28. Februar – 02. März 2025
- 4. Wochenende: 16.-18. Mai 2025
- Prüfungswochenende: 04.-06. Juli 2025
Für Teilnahme bei Bewerbung ohne graduiertes Gesangsstudium findet am 02. August 2024 eine Eignungsprüfung ab 18 Uhr online statt.
Anmeldung
Über die folgende Schaltfläche können Sie sich nicht nur online zum Lehrgang anmelden, sondern gelangen auch zur Ausschreibung sowie allen benötigten Einverständniserklärungen als PDF zum Download.